Cosmeticexpress Informiert: Die Geschichte des Parfums

wird über den Geruchssinn, der mit dem Limnischen System in unserem Gehirn gekoppelt ist und hier zahlreiche Gefühle auslöst, erzeugt. Die Priester in Mesoptamien und im alten Ägypten verbrannten in ihren Tempeln Hölzer und Pflanzen, damit die gut riechenden Düfte zu den Göttern aufsteigen könnten. Die Götter sollten damit geehrt und wohl gesonnen gestimmt werden. Auch die ägyptischen Pharaonen wurden mit besonders aromatischen Salben und Essenzen nach ihrem Tod eingesalbt, woraus sich im Laufe der Zeit das Parfümieren entwickelte.
Sie verwendeten dabei hauptsächlich Salben aus Rosmarin, Anis oder Zitrone. Die wohl riechenden Salben und Wässerchen waren jedoch ausschließlich der Oberschicht und den reichen Aristokraten vorbehalten. Für die ärmere Bevölkerung blieb weiterhin nur das Verbrennen von Hölzern und Kräutern, wie Minze und Thymian. Sie setzten das Ritual in Kulten ein, im Wesentlichen, um eine höhere Spiritualität zu erlangen. Bei den Aristokraten hingegen entstand mit der Zeit eine immer weiterreichender Mode, sich mit Düften zu umgeben. Sie versuchten damit den Göttern nah zu sein, ihr Lebensgefühl auszudrücken und sich eine gewisse Aura zu verleihen. Die Entwicklung des Parfums wurde so erheblich beschleunigt.

Wie gelangte das Parfum nach Europa?

Den Überlieferungen nach, gelangtem die ersten Parfumessenzen durch die seefahrerisch begabten Phönizier in den Süden von Europa, in das antiken Griechenland und später ins römische Reich. Im alten Rom entwickelte sich das Parfum schnell zum festen Bestandteil des adligen Lebens am Hofe und bei den reichen Bevölkerungsschichten. Es wurde zudem Teil der täglichen Hygiene (Hygieia, griechische Schutzgöttin der Gesundheit). Während in unseren Breitengraden selbst einfachste Hygieneregeln noch bis weit in das Mittelalter unbekannt waren, wurde diese bei den Griechen und Römern in Bädern, Massageeinrichtungen oder auch beim Essen regelrecht zelebriert. Hierbei kamen auch die verschiedensten Cremes und Duftwasser zum Einsatz. Natürlich konnte mit den Düften konnte zugleich auch der oft unermessliche Reichtum betont werden.

Renaissance im Mittelalter

Das Wissen der Römer und der Griechen zur Hygiene und zur Herstellung von Cremes und duftenden Wassern ging nach dem Niedergang des griechischen bzw. römischen Reiches und der anschließenden Völkerwanderung in Europa weitgehend verloren. Erst die Kreuzritter brachten die Duftessenzen von ihren Kreuzzügen wieder nach Europa. Dem persischen Mediziner und Gelehrten Avicenna ist beispielsweise das Rosenwasser zu verdanken, das durch Destillation hergestellt wird. Das Wissen um die Herstellung gelangte schließlich mit den Arabern nach Spanien, von wo aus es sich zunächst bis nach Frankreich verbreiten konnte. Als es gelang, reinen Alkohol zu destillieren, waren dann auch die technischen Voraussetzungen geschaffen, um Parfum, so wie wir es heute noch kennen, herzustellen. Vor allem in Frankreich entstand mit der Verwendung von Parfums eine völlig neue Lebensart, die ihren Niederschlag in zahlreichen Gesängen und Gedichten dieser Zeit fand. Zum Ende des zwölften Jahrhunderts entstand dort auch der Beruf des Parfummeisters, nachdem zuvor hauptsächlich Alchimisten mit der Herstellung der Duftwasser beschäftigt waren. Verwendet wurden nun auch feine Gewürze aus Indien, Blüten aus Afrika oder Madagaskar und Dufthölzer aus Latein- bzw. Südamerika.

Zu besonderer Bedeutung gelangte das Parfum zu Zeiten der Ausbreitung der Pest. Einerseits glaubten viele, dass gute Gerüche die Ausbreitung der Krankheit verhindern. Andererseits wurde angenommen, dass es gerade das Waschen in gemeinsamen Badestuben war, das die Ansteckung befördert. So kam es, dass die Leute sich nicht mehr regelmäßig wuschen. Parfums konnten die unangenehmen Körpergerüche bis zu einem gewissen Grade überdecken, was die Herstellung weiter beflügelte.

Entwicklung in der Neuzeit

Mit den Entdeckungen in der Neuen Welt sowie über die Handelsrouten aus Asien gelangten nach und nach immer exotischere Kräuter und Essenzen in das alte Europa. Große Zentren für den Handel und die Herstellung von Parfums entwickelten sich im französischen Grasse sowie in Venedig. Zur besonderen Blüte gelangte die Verwendung von Parfums am Hofe des französischen Königs Louis XV, der im Volk auch „Hof des Parfums“ genannt wurde, da hier äußerst verschwenderisch mit den Düften umgegangen wurde. Anstatt auf Hygiene zu setzen, wurden die unangenehmen Körpergerüche durch maßlose Verwendung von Parfums gesetzt. In dieser Zeit entwickelten sich auch die ersten Perfummarken. Die Herstellung, insbesondere die Techniken zur Destillation und Enfleurage, wurden immer weiter perfektioniert und weiterentwickelt. Nach der Französischen Revolution geriet das Parfum teilweise schwer in Verruf, da es hauptsächlich mit dem verschwenderischen Lebensstil am Hofe in Verbindung gesetzt wurde. Erst mit Napoleon kam das Parfum wieder in Mode, da Napoleon ein Liebhaber des Eau de Cologne war. Zur vollständigen Blüte der Parfums kam es dann nach dem zweiten Weltkrieg, als es durch industrielle Herstellungsverfahren und Massenproduktion auch für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich wurde. Ein starker Wettbewerb sorgte zudem für immer einfallsreichere Düfte, Flakons und Verpackungen und zu der heutigen Vielfalt in den Regalen.

Aktuelle Entwicklungen am Perfummarkt

In unserer heutigen Zeit gibt es eine sehr große Zahl an Parfumherstellern und noch mehr Perfummarken für nahezu jeden Geldbeutel. Parfums gibt es auch in Gestalt von Raumdüften zur Belebung des Raumklimas in Läden und Wohnungen oder in Autos. Das Erstaunliche ist, dass sich nur sehr wenige Parfums dauerhaft am Markt durchsetzen können. Bei fast 97 % aller Parfums wird die Produktion nach einiger Zeit wieder eingestellt. Um ein neues Parfum auf den Markt zu bringen, sind riesige Werbebudgets und Kampagnen notwendig. Ebenso müssen großzügig Testflakons verteilt werden. Gerade kleine Labels haben es daher besonders schwer in dem umkämpften Markt Fuß zu fassen. Der deutsche Markt mit einem Gesamtumsatz von insgesamt etwa 800 Millionen Euro teilt sich auf vergleichsweise wenige Hersteller auf. Insbesondere Männer neigen auch dazu, einen einmal verwendeten und für gut befundenen Duft immer wieder zu benutzen. Mit den neuesten Herstellungsverfahren lassen sich mittlerweile besonders reine Düfte extrahieren. Diese können in unzähligen Variationen gemischt werden, was insbesondere dem Trend zur Individualität entgegenkommt und der heutigen Massenproduktion widerspricht. Der neueste Parfumtrend geht zu sogenannten Ein-Duft-Perfums. Anstatt auf den Duftes eines ganzen Blumenstraußes zu setzen, wird hier der Duft einer einzelnen Blüte betont.

 

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