SWM AG: Bundesbank denkt über „Gold-Euro“ nach
Die Bundesbank, so weiß man beim Liechtensteinischen Finanzunternehmen SWM AG, besitzt mit 3.378 Tonnen den weltweit zweitgrößten Goldschatz. Auf diesen Bestand wollen die Wirtschaftsexperten zurückgreifen und schlagen vor, der Münze eines Gold-Euro ein Gramm Gold beizumischen.
Bei dieser Idee, so ein Sprecher der SWM AG, handle es sich um ein gemeinsames Gedankenexperiment des früheren Deutsche Bank Chefvolkswirts Thomas Mayer, Thorsten Polleits, Chefökonom bei Degussa und Ulrich von Suntums, VWL-Professur an der Uni Münster. Das Trio eint die Sorge vor einem Euro-Crash. Sie sind davon überzeugt, dass die Eurokrise noch lange nicht überstanden ist. Selbst ein Scheitern der Gemeinschaftswährung könne nicht mehr ausgeschlossen werden.
Der Gold-Euro soll jetzt schon parallel zur bestehenden Währung eingeführt werden, um im Falle eines Zusammenbruchs sofort ein funktionierendes Notgeld darzustellen.
Die SWM betont, dass durch die Koppelung an den Goldpreis Sparer vor der Belastung durch Negativzinsen sowie vor drohenden Inflationsgefahren geschützt würden.
Einen weiteren Vorteil des Gold-Euro sieht man bei der Bundesbank darin, dass die „Wertaufbewahrung durch das Halten von realen und virtuellen Goldmünzen einfacher und sicherer“ werden würde.
Auch für den Alltag scheint der Gold-Euro im Moment noch nicht geeignet zu sein. Beim derzeitigen Goldkurs von rund 1.320 US-Dollar pro Feinunze Gold (31,1034 Gramm) wäre eine Gold-Euro-Münze, die ein Gramm Gold enthält, etwa 38 Euro wert. Im Alltag müsste man also mit ziemlich krummen Werten rechnen. Zudem wäre das Bezahlen von kleinen Beträgen unmöglich.
Deshalb soll auch nach der Vorstellung der drei Autoren bei Alltagsgeschäften weiterhin der normale Euro zum Einsatz kommen. Bedeutung solle dem Gold-Euro lediglich dann zukommen, wenn die Inflation stark anziehen oder dem Euroraum ein Crash drohen sollte.
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